Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):

Le nozze di Figaro

deutsch Die Hochzeit des Figaro / englisch The Marriage of Figaro / französisch Les Noces de Figaro

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1786
Uraufführung: 1. Mai 1786 im Burgtheater zu Wien
Besetzung: Solisten, Chor (SATB) und Orchester
Spieldauer: ca. 210 Minuten
Opus: KV 492
KV2 492
KV3 492
KV6 492
MozV 37

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Die Hochzeit des Figaro (Alto, ADD/s, 1955)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Hermes Handlexikon:"Jene Gesamtaufnahme,die in ihrer Gesamtwirkung unübertrefflichsein dürfte.Kleibers Mozart hat ein Maximuman Natürlichkeit,Klarheit,Kraft und Energie."

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Die Hochzeit des Figaro (Arthaus Musik, 1973)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Orpheus: »In John Burys ästhetischer, in warmen Tönen gehaltener Ausstattung und unter der souveränen Regie von Peter Hall agieren alle Mitwirkenden natürlich und gelöst, selbst Kiri Te Kanawa als Gräfin zeigt, dass sie durchaus zu engagiertem Spiel fähig ist. Was soll man über Ileana Cotrubas' Susanna sagen? Sie ist eine Traumbesetzung, besser kann man die Rolle kaum singen, hinreißender kann man sie nicht spielen. Sie allein ist schon den Kauf der DVD wert.«

Zur Oper

Art: Opera buffa in 4 Akten
Libretto: Lorenzo da Ponte nach Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais' "La folle journée, ou Le mariage de Figaro"
Sprache: italienisch
Ort: Sevilla (Spanien)
Zeit: 17. Jahrhundert

Personen der Handlung

Figaro: Kammerdiener des Grafen
Susanna: Kammerzofe der Gräfin
Contessa d'Almaviva: Gräfen Rosina Almaviva
Conte d'Almaviva: Graf Almaviva
Cherubino: Page
Don Basilio: Musikmeister
Dr. Bartolo: Arzt, ehemaliger Vormund von Rosina
Marcellina: Beschließerin
Antonio: Gärtner des Grafen
Barbarina: Antonios Tochter
Weitere: Zwei Mädchen

Vorbemerkung

Graf Almaviva, der Held im Barbier von Sevilla, hat sich nach seiner Hochzeit mit Doktor Bartolos Mündel, Rosina, auf seinem Landsitz niedergelassen. Figaro, der Barbier, nun Kammerdiener und Haushofmeister des Schlosses, hat sich in Susanna, die Kammerzofe der Gräfin, verliebt. Die Oper beginnt am Morgen ihres Hochzeitstages.

Handlung

1. Akt:

Susanna berichtet Figaro, der Graf habe sie bedrängt. Er möchte vom Vorrecht der Brautnacht Gebrauch machen und in der Hochzeitsnacht mit der Braut seines Dieners schlafen. Figaro beschließt, dies zu verhindern. Unglücklicherweise stört ein anderes Hindernis ihre Pläne für die gemeinsame Zukunft. Die alte Jungfer, Marcellina, hatte Figaro einst gegen sein Versprechen, sie an einem bestimmten Tag (nämlich heute) zu heiraten, Geld geliehen. Unterstützt von Figaros altem Feind, Bartolo, beabsichtigt sie, auf dem Heiratsversprechen zu bestehen. Cherubino, ein Page in des Grafen Diensten, ist in alle Frauen verliebt, aber zur Zeit - so gesteht er Susann - besonders in die Gräfin selbst. Man hört den eifersüchtigen Grafen kommen, und Cherubino versteckt sich hinter einem großen Sessel. Als der Graf versucht, Susanna von seiner Zuneigung zu überzeugen, wird er selbst durch das Eintreten des Wichtigtuers Don Basilio gezwungen, sich zu verstecken. (Er versteckt sich ebenfalls hinter dem Sessel, während es Cherubino gerade noch gelingt, in denselben zu springen. Susanna wirft ein Tuch über den Pagen.) Don Basilio beschuldigt Susanna, mit dem Grafen und Cherubino zu schäkern. Als er jedoch Cherubinos Interesse an der Gräfin, erwähnt, kommt der ärgerliche Graf aus seinem Versteck hervor. Er demonstriert, wie er Cherubino mit Barbarina in ihrem Versteck entdeckte und nimmt das Tuch zum Entsetzen aller vom Sessel. Der wütende Graf ernennt Cherubino zum Leutnant in seinem Regiment, um sich dieses jungen Schwerenöters zu entledigen.

2. Akt:

Die Gräfin, welche die ihr entgegengebrachte Gleichgültigkeit ihres Gemahls sehr bedauert, hört sich einen Plan Susannas und Figaros an, der den Grafen eifersüchtig machen und dessen Liebe für seine Gattin wiederbeleben soll. Der Graf soll von einem Rendezvous zwischen der Gräfin (Susanna in Verkleidung) und ihrem Liebhaber erfahren. Und der als Susanna verkleidete Cherubino wird des Grafen Einladung zu einem Stelldichein annehmen. Als Cherubino als Susanna verkleidet wird, erscheint der über die ihm zu Ohren gekommene Untreue seiner Gattin empörte Graf. Der Junge versteckt sich in einem Ankleidezimmer, und Susanna verbirgt sich ebenfalls. Die Gräfin behauptet, sie sei außer der sich im Ankleidezimmer ankleidenden Kammerzofe allein, weigert sich jedoch nachdrücklich, ihren Gemahl in das Zimmer blicken zu lassen. Er besteht darauf, daß die Gräfin ihn begleitet, während er die zum Aufbrechen des Zimmers notwendigen Werkzeuge holt, und schließt bevor sie beide weggehen das Zimmer der Gräfin ab. Susanna schlüpft sodann in das Ankleidezimmer, während Cherubino durch einen Sprung aus dem Fenster in den darunterliegenden Garten entkommt. Wenn der Graf zurückkommt, ist Susanna tatsächlich allein im Ankleidezimmer. Der Graf gibt sich zufrieden, bis der betrunkene Gärtner, Antonio, mit einem Blumentopf hereinkommt, der angeblich von einem aus dem Fenster der Gräfin springenden Mann zerbrochen wurde. Der zu hinken vorgebende Figaro bekennt sich schuldig; er sei vor der zornigen Stimme des Grafen geflohen, da er wußte, daß der Graf erbost und eifersüchtig sein würde. Aber Cherubinos Leutnantspatent wurde vor dem Fenster gefunden; wie kam Figaro in dessen Besitz? Er hätte es zur Gräfin gebracht, um das erforderliche Siegel zu erhalten, lautet Figaros von den Damen zugeflüsterte Antwort. Der Graf ist noch einmal beschwichtigt. Danach treten Marcellina und ihr Anwalt, Don Curzio, auf, um ihre Ansprüche an Figaro vor dem Grafen geltend zu machen.

3. Akt:

Der Graf beabsichtigt, Susannas Fügsamkeit zu erzwingen, indem er androht, Marcellinas Ansprüche anzuerkennen. Als jedoch der Fall erörtert wird, schlägt der Findling, Figaro, vor, daß seine adligen Eltern seine Schulden bezahlen könnten, sofern man sie auffinden könnte. Auf seine Abstammung befragt, erfährt Figaro, daß er Marcellinas und Bartolos verloren geglaubtes Kind der Liebe ist und somit Susanna, wie geplant, heiraten kann. Das ältere Paar wird schließlich bei derselben Feier getraut. Cherubino erscheint zusammen mit Barbarina; er soll als Dorfmädchen verkleidet werden. Die Gräfin äußert ihre Bedenken gegen den Plan, der den Grafen eifersüchtig machen soll, und beklagt den Zustand ihrer Beziehung. Der Gärtner Antonio verrät dem Grafen Cherubinos Maskerade. Die Gräfin läßt Susanna ein Briefchen an den Grafen schreiben, in dem sie Zeit und Ort ihres Stelldicheins festlegt; die Gräfin will Cherubino nicht zum Rendezvous schicken, sondern statt seiner selbst dort erscheinen. Der Graf soll als Zeichen seines Einverständnisses Susanna die Nadel, mit welcher sie das Briefchen verschlossen hat, zurückschicken. Der Graf demaskiert Cherubino, der mit einer Gruppe von Bauernmädchen hereingekommen ist, die der Gräfin ihre Aufwartung machen möchten. Die Hochzeitsfeier beginnt dennoch, und während Susanna vor dem Grafen niederkniet, steckt sie ihm ihr Briefchen zu.

4. Akt:

Barbarina hat die Nadel, die der Graf ihr für Susanna gab, im Garten verloren. Auf seine Fragen hin erfährt Figaro, daß es sich um ein Rendezvous handelt und glaubt, die Situation sei ernst. Er beschließt, seiner frisch gebackenen Ehefrau eine Falle zu stellen und versteckt sich, gerade als die Gräfin, Susanna und Marcellina erscheinen. Sie wissen daß sie von Figaro beobachtet werden; um seine Eifersucht zu entfachen, singt Susanna von ihrem Verlangen nach ihrem "Liebhaber" dem Grafen. Danach ziehen sich Susanna und die Gräfin zurück, um ihre Kleider zu tauschen. Der (als Susanna verkleideten) Gräfin nähert sich nun Cherubino. Der Graf beooachtet die Personen jetzt ebenfalls und greift gerade rechtzeitig ein, um einen für Susanna gedachten Kuß von Cherubino zu empfangen. Der Junge entflieht und der Graf flirtet mit der vermeintlichen Zofe; ein Geräusch zwingt jedoch beide, in entgegengesetzte Richtungen zu fliehen. Figaro nähert sich (der als Gräfin verkleideten) Susanna, um ihr zu erzählen, was er gesehen hat. Obwohl er Susanna erkennt, gibt er vor, mit der Gräfin zu flirten, um sich für die Handlungen des Grafen zu rächen. Als Figaro zu weit geht, gibt sie ihm eine Ohrfeige, vergibt ihm jedoch, als er ihr erklärt daß er die ganze Zeit ihre wahre Identität kannte. Der Graf sucht Susanna, und die Neuvermählten spielen die Komödie weiter, um die Eifersucht des Grafen zu schüren. Er ruft alle herbei, um die Treulosigkeit seiner Gemahlin bloßzustellen und weigert sich, der vermeintlichen Gräfin zu verzeihen, bis die Gräfin selbst aus ihrem Versteck hervorkommt. Nach der Enthüllung des Planes zwingt Demut den Grafen, seine Gemahlin um Verzeihung zu bitten, welche die Gräfin ihm sofort gewährt. Die ganze Gesellschaft (man hört, daß Barbarina die Erlaubnis des Grafen erhielt, Cherubino zu heiraten) geht auseinander, um am Abend ein Fest zu feiern.


Letzte Änderung am 23.7.2006