Riccardo Pick-Mangiagalli (1882-1949):

Basi e bote

deutsch Küsse und Keile

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1919/20
Uraufführung: 3. März 1927 in Rom (Teatro Argentina)
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Erstdruck: Mailand: Riccordi, 1923
Verlag: Mailand: Riccordi, 1930
Opus: op. 43

Zur Oper

Art: Oper in zwei Akten und drei Bildern
Libretto: Arrigo Boito
Sprache: italienisch
Ort: Venedig
Zeit: zur Karnevalszeit im 17. Jahrhundert

Personen der Handlung

Rosaura: ein reiches junges Mädchen (Mezzosopran)
Pantalone di Bisognosi: ihr Vormund (Bass)
Florindo: Rosauras Geliebter (Tenor)
Colombina: Isauras Dienerin (Sopran)
Arlecchino: Florindos Diener (Bariton)
Pierrot: (Sprechrolle)

Handlung

1. Akt:

Rosaura befindet sich im heiratsfähigen Alter und ist in Florindo verliebt. Sie muss aber ihre Gefühle geheimhalten, damit der Vormund nichts merkt. Pantalone di Bisognosi liegt überhaupt nichts daran, dass sein Mündel sich verheiratetet, denn dann würde seine Vormundschaft überflüssig werden. Rosaura ist nicht nur jung und schön, sondern hat auch Vermögen, mit dem Pantalone sich die alten Tage angenehm gestaltet. Die beiden Liebenden sehen das nicht länger ein und beschließen, den Alten von seinen Pfründen zu entfernen. Ihn zu täuschen helfen Colombina, die Zofe Isauras, und Arlecchino, der Diener Florindos.

Venedig feiert Karneval und die Maskierten gehen unbefangen miteinander um. Der Vormund nimmt seine Position zu wichtig und das allgemeine Unbehagen nimmt Formen an, nachdem der Spaßverderber ihr Geheimnis erraten hat. Es kommt zu einem wilden Gerangel, bei dem Pantalone den Kürzeren zieht. In nächster Zeit muss er das Bett hüten, denn er hat Blessuren aller Art davongetragen. Sein Diener Pierrot ist unnachahmlich ins Geschehen verwickelt und wandert unschuldig ins Gefängnis, weil ihm die Urheberschaft der allgemeinen Schlägerei angelastet wird.

2. Akt:

Die Aufregung hat Pantalone arg mitgenommen und er spürt Wehwechen, die er vorher gar nicht kannte. Arlecchino ist es leid, immer wieder einen neuen Arzt an das Krankenbett des Simulanten zu rufen. Er besinnt sich auf seine Möglichkeiten und verkleidet sich selbst als Dottore, um den Patienten zufriedenzustellen.

Als erstes verordnet er ihm die absolute Passivität einiger Sinneswahrnehmungen. Die Augengläser werden ihm weggenommen und die Ohren mit Watte verstopft, damit er nichts mehr wahrnehmen kann, was um ihn herum passiert. Der nächste Schritt ist, ihm einen Heiratsvertrag vorzulegen, von dem er glaubt, es sei sein eigener. In Wirklichkeit ist aber die Einverständniserklärung, mit welcher er Rosaura und Florindo zusammengibt. Die gute Stimmung nutzend, gelingt die Unterzeichnung des Papiers, so dass Rosaura und Florindo in Zukunft als Eheleute anzusehen sind. Es kann nicht ausbleiben, dass der Schwindel auffliegt und der Alte merkt, dass er hintergangen wurde. Sein Tobsuchtsanfall wird gemildert, indem Florindo einen Beutel Dukaten zur Beschwichtigung aussetzt.

Pierrot ist es gelungen sich als Straßenkehrer zu verkleiden und das Gefängnis unbemerkt zu verlassen. Die Figuren der Commedia dell'arte haben sich wieder zusammengefunden.


Letzte Änderung am 30.6.2012
Beitrag von Engelbert Hellen