Kurt Weill (1900-1950):

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Allgemeine Angaben zur Oper

Entstehungszeit: 1930
Besetzung: Solisten, Chor und Orchester
Erstdruck: Universal Edition

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[Details]
Mahagonny (Ein Songspiel 1927) (Ensemble Modern, DDD, 2018)
Kurt Weill (1900-1950)

»Tollkühn stürzen sich die Bläser ins Vergnügen, dreist schrammen die Streicher an den Dissonanzen entlang, süß flötet der Sopran von der Sucht nach Whiskey, frech kreischen die Spielhöllenburschen. Das ist Gesellschaftskritik, die unbändigen Spaß macht.« (Stereo, September 2019)

Zur Oper

Art: Oper in drei Akten
Libretto: Bertolt Brecht and Kurt Weill
Sprache: deutsch

Handlung

1. Akt:

Die wegen Betrug und Kuppelei gesuchten Gauner Leokadja Begbick, »Prokurist« Fatty und Dreieinigskeitsmoses sind auf der Flucht. Als ihr Auto in einer einsamen Gegend stehen bleibt, beschliessen sie, dort eine Stadt zu gründen. Weil in dieser Stadt alles erlaubt ist, wächst sie schnell, Mädchen wie Jenny und ihre Begleitung lassen sich nieder. Eines Tages kommen die Holzfäller jJm Mahoney, Jack, Bill und Joe aus Alaska, die dort viel Geld verdient haben. Leokadja schickt ihnen die Mädchen ins Haus, um den Männern schnell das Geld aus der Tasche zu ziehen. Jim verguckt sich in Jenny. Doch mitten im Aufstieg der Stadt kommt es zu einer Krise, viele verlassen den Ort. Leokadja muss bleiben, weil sie überall gesucht wird. Auch Jim kommt zurück. Ein Hurrikan nähert sich der Stadt, wieder herrscht Notstand. Jim glaubt, das höchste Glück darin gefunden zu haben, dass alles erlaubt ist.

2. Akt:

Der Hurrikan hat die Stadt verschont. Jms Motto "Nichts ist verboten, alles erlaubt und käuflich", hat sich durchgesetzt. Überall Hochkonjunktur; Huren, Saufen und Sport sind der Inhalt des Lebens geworden. Joe wird beim Preisboxen von Dreleinigkeitsmoses totgeschlagen, niemand kümmert sich darum. Jim, der alles auf Joe gesetzt hat, ist völlig mittellos und kann selbst seine Zeche nicht mehr bezahlen. Weil auch seine Freunde nicht helfen können und wollen, wird er eingesperrt.

3. Akt:

Tobby Higgins ist des Mordes angeklagt. Ein hohes Lösegeld bringt ihm die Freiheit. Ganz anders wird bei Jim verfahren: Er wird wegen Zechprellerei und Diebstahl zum Tode verurteilt, denn Geldmangel ist in Mahagonny ein todeswürdiges Verbrechen. Kurz vor der Hinrichtung bekennt sich Jm zu den von ihm selbst gepredigten Prinzipien, nimmt Abschied von Jenny und wird getötet. Das Leben in der Stadt wird immer hemmungsloser, ihr Fall ist nicht mehr aufzuhalten.


Letzte Änderung am 26.5.2006